Am 14.11.2021 wurde unser E-Wurf geboren. Annies Eröffnungswehen begannen am 13.11. um die Mittagszeit. Das typische Hecheln und Bettchen umgraben begleitete uns den ganzen Tag. Man merkte, dass Annie etwas ratlos war woher die Bauchschmerzen kommen – sie suchte Sicherheit beim Rest des Rudels und bei uns. Knapp 16 Stunden nach Beginn der Eröffnungsphase (arme Annie) setzten endlich die ersten Presswehen ein.
Annie entschied sich ihren ersten Welpen auf unserem Sofa zu gebären – um 03:55 landete also der kleine Erhard auf dem Kunstledersofa. Annie war total perplex und lief ins Hundebett – sie brauchte etwas Zeit um zu verstehen, dass der kleine Zwerg der Grund für ihre Anstrengungen war. Ich begann also damit den kleinen Kerl aus der Fruchthülle zu befreien – und Heidi wollte mir gleich zu Hilfe eilen. Wanda war irrsinnig aufgeregt und mindestens so ratlos wie Annie. Der Rest des Rudels begutachtete den Frischling neugierig. Wir beschlossen mit Annie und ihrem Erstgeborenen ins Welpenzimmer zu übersiedeln. Dort angekommen trockneten wir den Welpen mal ordentlich ab und nach und nach stellten sich Annies Muttergefühle ein und sie begann den Zwerg zu säugen und zu putzen.
Um 04:51 Uhr folgte Welpe Nr. 2 – unsere kleine Elfi. Sie wurde im Welpenzimmer geboren. Die nächsten beiden Welpen presste Annie im Garten raus (Edwin 06:10 Uhr, Elke 07:14 Uhr). Bisher waren alle Welpen schwarz – aber was nicht ist, kann ja noch werden. Wir wussten ja – dank Kontrollröntgen – dass wir 6 Welpen erwarten. Als wir 2 Stunden nach dem letzten Welpen immer noch auf Welpe Nr. 5 warteten, rief ich beim Tierarzt an, der uns gleich bat in die Praxis nach Vorchdorf zu kommen. Mein Bruder machte sich sofort auf den Weg um unseren Sebastian für den Rest des Tages zu sich zu holen – während wir auf ihn warteten, konnte ich mir meine Tränen nicht verkneifen – es war doch bis jetzt so gut gelaufen? Ich ging mit Annie nochmal in den Garten und plötzlich hockte sie sich hin und begann zu pressen: zum ersten Mal während der gesamten Geburt hatte sie hörbar Schmerzen und wirkte panisch. Ich redete beruhigend auf sie ein, streichelte sie und plötzlich war er da: ein dicker gelber Welpe mit 424 Gramm – unser Mundl. Annie legte nach dieser Schwergeburt eine längere Pause ein, versorgte ihre Welpen liebevoll und versuchte sich zu erholen.
Nach 3-stündiger Pause und Rückspache mit der Tierklinik Vorchdorf war klar: wir brauchen ärztliche Unterstützung – die Wehen wollen nichtmehr richtig in Gang kommen. Annie hatte seit 24 Stunden (16 Stunden Eröffnungsphase, 8 Stunden Geburt) nichtmehr geschlafen und war am Ende ihrer Kräfte. Beim Tierarzt angekommen wurde ein Kontrollultraschall durchgeführt – der letzte Welpe hat noch einen Herzschlag, aber hart an der Grenze zum Notkaiserschnitt. Ich sollte mich entscheiden ob ich versuchen will die Wehen mittels Oxytocin-Spritze wieder zu verstärken (dabei sinkt jedoch die Chance, dass der Welpe noch lebend geboren wird) oder ob ich den Kaiserschnitt bevorzuge. Nachdem ich bisher 4 Würfe hatte und bei 2 davon ein Kaiserschnitt nötig war, wusste ich was auf mich zukommen könnte. (Bei meinem A-Wurf hatten die Welpen ihrer Mama Fiby zB unabsichtlich die Fäden der frischen Kaiserschnittnaht beim Milchtreten gezogen – ich hatte es nur bemerkt, weil Fiby plötzlich aus dem Maul blutete. Sie hatte sich die Zunge blutig gebissen um die Schmerzen zu ertragen – anstatt aufzustehen und das Säugen zu unterbrechen. Was für eine Supermami oder?)
Ich entschied mich also für die konservative Methode – und mittels Oxytocin und manueller Hilfe vom Tierarzt kam unser Engelbert um 12:56 Uhr putzmunter zur Welt. Auch wenn die Geburt dieses letzten Welpen keine allzu schöne Erfahrung für Annie war, blieb ihr letztendlich der Kaiserschnitt erspart und wir kamen um 15 Uhr mit der ganzen frischgebackenen Hundefamilie wieder zu Hause an.