Skeletterkrankungen

HD - ED - OCD

Meine Zuchthunde sind HD, ED und OCD frei – auch mein ausgewählter Deckrüde muss frei von diesen Krankheiten sein. Diese Skeletterkrankungen sind teils genetisch bedingt. Jedoch gibt es bei diesen Krankheiten leider kein einzelnes Gen an dem die Krankheit erkannt wird - es wird aber angenommen, dass eine genetische Disposition zu diesen Erkrankungen vorliegt. Verpaart man nun 2 Hunde die zwar laut Röntgen HD, ED und OCD frei sind, KANN es - durch die unterschiedliche Situierung der verantwortlichen Gene - vorkommen, dass die Nachzucht nicht frei von Skeletterkrankungen ist. Neben der Vererbung gibt es aber auch weitere Ursachen, die zu einer dieser Krankheiten führen können. Falsche Ernährung, Übergewicht oder sehr starke Belastung bei noch sehr jungen Hunden begünstigen eine HD-Erkrankung. Hier muss auch der neue Besitzer ein Auge darauf haben, seinen noch im Wachstum befindlichen Hund nicht zu überlasten.

HD - Hüftgelenksdysplasie

Bildquelle: Wikipedia

Unter HD versteht man eine Fehlbildung eines oder beider Hüftgelenke. Es ist eine Skeletterkrankung, die mit einer Deformation des Hüftgelenks einhergeht. Dabei kommt es zu einer Veränderung des Oberschenkelkopfs, der Hüftgelenkpfanne oder von beiden Knochenteilen, die nicht ordnungsgemäß ineinander passen. Das Hüftgelenk renkt sich dadurch teilweise oder komplett aus (Subluxation, Luxation). Durch die Reibung des lockeren Gelenks degenerieren der Knorpel und der Knochen. Hunde mit HD bewegen sich nicht mehr gerne, vor allem das Aufstehen bereitet ihnen Probleme, der Gang wird "wackelig". Bei Bewegung hat der Hund schmerzen und manchmal knacken die Gelenke.

Einteilung der HD-Grade:
HD A normales Hüftgelenk keine HD - zuchttauglich
HD B Grenzfall, Übergangsform Verdacht auf HD - zuchttauglich
HD C leichtgradige HD leichte HD (darf nur mit HD A-Zuchtpartner verpaart werden)
HD D mittelgradige HD mittlere HD – von der Zucht ausgeschlossen
HD E hochgradige HD schwere HD-Erkankung – von der Zucht ausgeschlossen

ED - Ellbogendysplasie

Die Ellbogendysplasie (ED) gehört zu den häufigsten orthopädischen Problemen des Hundes. Unter einer Dysplasie versteht man die Fehlbildung einer Struktur; die Bezeichnung „Ellbogendysplasie“ ist ein Überbegriff für verschiedene Fehlbildungen der am Ellbogengelenk beteiligten Elemente. Radius (Speiche) und Ulna (Elle) bilden zusammen mit dem Humerus (Oberarmbein) das Ellbogengelenk des Hundes. Funktionell besteht das Gelenk aus drei Teilgelenken.

Besonders während der Wachstumsphase sind die beteiligten Knochen sehr anfällig gegenüber Störungen. So können etwa Verletzungen der Wachstumsfugen zu einer Fehlbildung des Knochens führen, aber auch stoffwechselbedingte Beeinträchtigungen des Knochenwachstums – zum Beispiel durch Über- oder Unterversorgung mit bestimmten Nährstoffen – spielen hier eine wichtige Rolle.

Äußerlich erkennbare Anzeichen der jeweiligen Veränderungen sind:

-Leichte bis starke, manchmal wechselseitige Lahmheiten,
-Teilweise eine Außenrotation des Ellenbogengelenks in der Bewegung,
-Ein Anschwellen des Gelenks,
-Schmerzen beim Beugen und/oder Strecken bzw. Überstrecken des Ellbogengelenks.

Besonders, wenn beide Gelenke betroffen sind, wird der Gang des Hundes oft sehr steif mit stark verkürzten Schritten. Jungtiere sind besonders häufig betroffen; meist zeigen sie in einem Alter von etwa 6 Monaten die ersten Symptome. Je nach Art und Umfang der vorliegenden Veränderung und abhängig vom Alter des Hundes kann das Problem in vielen Fällen operativ angegangen werden. Losgelöste Knochenfragmente können dabei entfernt oder – vor allem bei sehr jungen Patienten – wieder zum Anwachsen gebracht werden.

Einteilung der ED-Grade:
ED 0/0 = Frei
ED I = Grad 1 – leichte ED (darf nur mit ED 0/0 Zuchtpartnern verpaar werden)
ED II = Grad 2 – mittlere ED (von der Zucht ausgeschlossen)
ED III = Grad 3 – schwere ED (von der Zucht ausgeschlossen)

OCD - Osteochondrosis dissecans

Osteochondrosis heißt übersetzt Knochen-Knorpel-Erkrankung. Es können gleichzeitig mehrere Gelenke von OCD betroffen sein, das Schultergelenk ist jedoch mit Abstand das am häufigsten betroffene Gelenk.

Bei einer OCD besteht eine Störung des Knochenwachstums mit der Entwicklung einer unphysiologisch dicken Knorpelschicht. Der Knorpel ist so dick, dass er weder durch die Gelenkflüssigkeit noch über den Knochen ausreichend mit Nährstoffen versorgt werden kann. Die Qualität des Knorpels nimmt dadurch ab, er wird durch Belastung brüchig und bekommt Risse. Kleine Knorpelteile können sich ablösen und als so genannte Gelenkmäuse (Chips) frei im Gelenk liegen. Diese Gelenkmäuse stören den reibungslosen Bewegungsablauf des Gelenks und führen zu Arthrosen. Zusätzliche Entzündungen entstehen, wenn die Gelenkflüssigkeit durch Risse im Knorpel Kontakt mit dem Knochen bekommt. Die Abbauprodukte der abgestorbenen Knorpelzellen führen ebenfalls zu Entzündungserscheinungen im Gelenk.

Meist treten die ersten Symptome zwischen dem 4. und 9. Lebensmonat auf. Große, schwere Rüden sind vermehrt betroffen.
OCD ist eine multifaktorielle Erkrankung, d.h. mehrere Ursachen tragen zur Entstehung der Krankheit bei. Sicher begünstigt wird Osteochondrosis dissecans durch:

- starke Belastung des Hundes in der Wachstumsphase
- schnelles Wachstum im ersten Lebensjahr durch falsche oder übermäßige Fütterung

Hunde mit Osteochondrosis dissecans zeigen unter Belastung deutliche Lahmheiten. Sind mehrere Gelenke an verschiedenen Gliedmaßen betroffen, äußern sich Lahmheiten auch als steifer Gang, da alle Gelenke gleichzeitig geschont werden müssen. Die betroffenen Gelenke sind häufig geschwollen. Diese Schwellungen entstehen durch eine vermehrte Produktion von Gelenkschmiere bei Entzündungen.