Es gibt 6 verschiedene Retrieverrassen (Auflistung wie im Bild, von links nach rechts):
- Chesapeake Bay Retriever
- Flatcoated Retriever
- Golden Retriever
- Labrador Retriever
- Nova Scotia Duck Tolling Retriever
- Curly Coated Retriever
Gemeinsamkeiten der 6 Retrieverrassen
So unterschiedlich diese 6 Retriever-Typen auch sind, eines haben alle 6 meist gemeinsam: Apportierfreudigkeit, ein freundliches Wesen und die Freude an der engen Zusammenarbeit mit dem Menschen. Der Retriever wurde ursprünglich als Gebrauchshund gezüchtet und für unterschiedliche Aufgaben bei der Jagd eingesetzt. Durch ihre guten Eigenschaften sind sie mittlerweile in vielen Gebieten im Einsatz - egal ob als Berg- und Lawinenrettungshund, als Partnerhunde oder als Spürhunde für Suchtgift und Sprengstoff.
Heutzutage sind Retriever beliebte Familienhunde - dabei sollte aber nicht darauf vergessen werden, dass diese Hunde zur Arbeit an sich und zum jagdlichen Gebrauch im Speziellen gezüchtet wurden. Wer sich einen Retriever ins Haus holt, sollte also gewillt sein, ihn seinen Anlagen entsprechend zu fördern und zu beschäftigen. Bei ausreichender Beschäftigung und liebevollem und konsequenten Training ist der Retriever ein wunderbarer Begleiter.
Wesen des Labradors
Meine Liebe gilt selbstverständlich den Labrador-Retrievern. Sie vereinen für mich alles was ich mir wünsche. Sie sind kurzhaarig, kräftig gebaut und dabei doch nicht zu groß. Außerdem sind sie sehr anpassungsfähig, aktiv, freundlich, ausgeglichen und immer gut gelaunt.
Manche sagen dem Labrador Distanzlosigkeit nach - das kann ich bei meinen Mädels nicht bestätigen. Sie verstehen die Hundesprache wunderbar und akzeptieren die Grenzen anderer Hunde intuitiv. Hier spielt sicher auch die Sozialisierung in den ersten Lebenswochen eine große Rolle - Kontakt zu erwachsenen und souveränen Hunden ist unheimlich wichtig. Ich denke unser Rudel besteht diesbezüglich aus tollen Erziehern für die Welpen:
Fiby - die Spielkameradin. Sie liebt es - trotz ihres Alters - mit den Zwergen zu spielen und zeigt ihnen immer mal wieder - sanft aber deutlich - wenn sie zu weit gehen/übertreiben.
Heidi - die strengere Erzieherin. Heidi zeigt den Welpen schon wesentlich deutlicher wenn ihr etwas nicht passt. Sie ist dabei aber niemals grob - wenn sie schimpft dann zielgerichtet, genau und schnell.
Annie - die Ruhige. Annie lässt sich ab und zu mal zum Spiel überreden und begegnet den Welpen mit Neugierde. Aber gleichzeitig vermittelt sie ihnen auch, dass sie zwar anwesend ist aber nicht hier ist um sie zu bespaßen. Das hat für Welpen auch einen wichtigen Lerneffekt: da ist ein Hund, aber ich muss nicht unbedingt irgendwas mit diesem Hund machen.
Wanda - die lustige Junghündin. Wanda hat noch gar keine Erziehungsaufgaben bei der Welpenaufzucht. Sie ist im Grunde genommen selbst noch ein Kind und spielt einfach nur fröhlich mit den Zwergen.
Momo - die Unbekannte hinterm Zaun. Momo mag keine Welpen - wenn ein Welpe bei uns bleibt, sind wir in den ersten Wochen rund um die Uhr dabei. Sobald sie verstanden hat, dass der Zwerg hier bleibt, akzeptiert Momo das auch und wir müssen uns keine Sorgen mehr machen. Zu unseren Würfen darf sie nicht - möchte sie aber auch gar nicht.
Die Wesensbeschreibung des Labradors liest sich ja im Rassestandard ganz wunderbar: "Ausgeglichen, sehr aufgeweckt. Vorzügliche Nase, weiches Maul; begeisternde Wasserfreudigkeit. Anpassungsfähiger, hingebungsvoller Begleiter. Intelligent, eifrig und willig, mit großem Bedürfnis seinem Besitzer Freude zu bereiten. Von freundlichem Naturell, mit keinerlei Anzeichen von Aggressivität oder deutlicher Scheue." Im echten Leben können manche dieser Eigenschaften aber je nach Lebensumständen auch mal für Probleme sorgen. Die begeisternde Wasserfreudigkeit könnte eventuell für Unmut sorgen, wenn man zum Gartenfest eingeladen wird und der Hund am Ende voller Freude in den Koi-Karpfen-Teich hüpft und zu allem Übel vielleicht noch einen Karpfen aus dem Wasser apportiert. Meine Hunde lernen von Anfang an, dass sie nur auf Erlaubnis ins Wasser dürfen. Manchmal bin ich aber auch einfach zu langsam und hab nicht rechtzeitig bemerkt, dass die 20 x 20 cm kleine Schlammpfütze ein willkommener Spaßbereiter für meine Mädels sein könnte. Aber wie sagt man so schön: "Nur ein schmutziger Labrador ist ein glücklicher Labrador!". Als Sauberkeitsfanatiker sollte man sich eventuell keinen Labrador ins Haus holen.
In Büchern wird der Labrador gerne als "leicht erziehbar" beschrieben...wodurch viele denken, dass der Labrador sich quasi von selbst erzieht. Dem widerspreche ich vehement! Die Erziehung eines Labradorwelpen ist genauso viel Arbeit wie die Erziehung anderer Rassen oder Mischlinge. Beschäftigt werden will jeder Hund - der Labrador als Jagdhund umsomehr. Seine Verfressenheit macht es einem aber deutlich leichter: mit belohnungsorientiertem Training lernt der Labrador nämlich unheimlich schnell, gut und gerne. Sie sind eifrig und willig und gleichzeitig auch ein wenig verrückt. Und sie sind unglaublich menschenfreundlich - was grade in den ersten Jahren viele Labradorbesitzer verzweifeln lässt. Denn Besuch wird IMMER freudig begrüßt und es ist ein langer und oft mühsamer Weg, bis der Labrador versteht, dass der Besuch auch ohne anspringen und 2-stündigem Dauerwedeln begrüßt werden kann.
Aussehen des Labradors
Labradore zählen für mich persönlich ja zu den schönsten und tollsten Hunden der Welt. Sie haben einen breiten Kopf mit kraftvollem Fang (damit ist die Schnauze gemeint). Die Ohren sollten dicht am Kopf anliegen. Labbis sind kompakte Hunde mit einer gut gewölbten und fassförmigen Brust. Das markanteste Merkmal des Labradors ist die Rute, die gerne als Otterrute bezeichnet wird. Sie ist am Rutenansatz dick und verjüngt sich zur Spitze hin. Außerdem wackelt die Rute unaufhörlich hin und her und spiegelt so das fröhliche Wesen der Rasse wieder. Das Fell des Labradors ist kurz, dicht und harsch. Die sehr dichte Unterwolle sollte gelegentlich ausgebürstet werden - vorallem während des Fellwechsels im Herbst und im Frühjahr. Es gibt den Labrador in 3 Farben: schwarz, gelb und braun.
Herkunft & Geschichte des Labradors
Der Ursprung der Rasse liegt in Neufundland, wo die Fischer zwei Sorten von Hunden hielten. Einen schweren Typ mit längerem Fell - dieser wurde zum Ziehen von Schlitten etc. verwendet - und einen kleineren, leichteren Typ mit kurzem Fell, der allgemein Water Dog genannt wurde.
Dieser Newfoundland Water Dog ist also der Ursprung des heutigen Labradors. Diese Hunde zeichneten sich durch enorme Wasserfreude, Schnelligkeit, Ausdauer und eine hervorragende Nase aus. Aus diesen Gründen wurden sie für alle möglichen Aufgaben verwendet, wie das Einholen von Fischernetzen, das Apportieren von herausgefallenen Fischen und auch für die Jagd.
Die Engländer brachten erstmals um 1814 solche Hunde in ihre Heimat, sie nannten sie St. John’s Dogs. Diese Hunde wurden dann vorwiegend auf der Jagd verwendet und allmählich entwickelte sich eine Zucht. Wenngleich diese Hunde immer wieder verschieden genannt wurden, so tauchte der Name Labrador schon im Jahre 1873 auf. Näher gehe ich auf die Herkunft hier ein: Show- und Arbeitslinien