Eines meiner kleinen Babies ist gestorben

Am 14.11.2021 – um 04:51 Uhr – wurde Elfi mit 310 Gramm geboren. 24 Stunden später, war sie kurz vorm Verhungern – wog nur noch 254 Gramm. Sie war unser größtes Sorgenkind in der ersten Lebenswoche unseres E-Wurfes. Elfis Chancen standen nicht gut – wir gaben aber weiterhin unser Bestes. Ich lag in der Wurfkiste und hielt Elfis kleinen entkräfteten Körper mit beiden Händen an Annies Zitzen. Ich animierte sie immer wieder zu trinken und versuchte ihren Minikörper mit meinem Atem zu wärmen. Alle 1,5 Stunden. Es hatte sich gelohnt – Elfi nahm immer mehr zu und es schien, als würde sich alles zum Guten entwickeln. Sie war zwar immer noch wesentlich kleiner wie ihre Wurfgeschwister, aber sie nahm zu.

Woche für Woche entwickelte sich Elfi wunderbar weiter – zwar immer mit ein paar Tagen Verzögerung zu ihren Geschwistern, aber sie schien eine richtige Kämpferin zu sein. Ab der 6. Woche machten wir uns gar keine Sorgen mehr um die Kleine: sie war fröhlich, verspielt und verschmust. Genau wie ihre Geschwister.

Als dann in der 8. Lebenswoche unsere Tierärztin Anita Bründl-Bankhammer zum impfen und chippen zu uns nach Hause kam, zeigte sich eine Auffälligkeit am Kehlkopf. Sofort vereinbarten wir einen Termin in der Tierklinik Sattledt für eine Endoskopie unter Vollnarkose – um festzustellen was bei Elfis Kehlkopf nicht stimmt. Vollkommen alleine – weil eine besch**** Pandemie derzeit die Welt auf den Kopf stellt und somit nur 1 Begleitperson pro Hund in der Tierklinik erlaubt ist – fuhr ich zum Termin in die Tierklinik.

Ich hatte Elfi’s Schwester Elke dabei (Begleitvierbeiner waren erlaubt)…die zum Glück den gesamten Klinikaufenthalt verpennt hat, weil sie die 1-stündige Autofahrt eher wenig prickelnd fand. Elfi hingegen hat die Autofahrt verpennt und war deshalb natürlich hellwach im Behandlungszimmer. Sie hat alle um den Finger gewickelt in der Klinik…hat Gesichter geküsst, in Nasen gezwickt und zum Spielen aufgefordert. Sie war einfach durch und durch Welpe…Welpe Elfi…so wie wir sie kannten Als hätte sie sich extra bemüht, dass ich genau diese Minuten in Erinnerung behalte…damit ich alles was danach kam, ausradieren kann.

Elfi wurde in Narkose gelegt – und leider zeigte sich bei der Endoskopie eine hochgradige und inoperable Kehlkopflähmung/-anomalie. Ich war fassungslos. Mir wurde erklärt, dass Elfi früher oder später ersticken würde – vermutlich bereits in den nächsten Tagen. Da der gesamte Rachenraum, durch die Fehlbildung und dadurch bedingte Überanstrengung, bereits so gut wie zugeschwollen war. Es hätte die Möglichkeit gegeben, ihr Kortison zu spritzen, damit die Schwellung zurückgeht. Die Fehlbildung hätte das trotzdem nicht weggezaubert – lediglich den Erstickungstod hätten wir mit Kortison rauszögern können.

Da stand ich also, mit meinem narkotisierten Hundebaby im Arm – um das ich so intensiv gekämpft hatte. Und musste entscheiden, ob ich sie jetzt und auf der Stelle von ihrem bevorstehenden Leid erlöse. Ich weiß nicht, wann ich zuletzt so viel geweint hatte und mich so verzweifelt und allein fühlte. Auch weiß ich nicht, wie ich in dieser Situation tatsächlich noch derart rational denken konnte – aber ich entschied, Elfi zu erlösen. Ihre Narkose ließ bereits langsam nach, ich hielt sie fest in meinen Armen, sie stupste ihr kleines Näschen an mein Gesicht und bekam die letzte Spritze. Sie starb voller Liebe und Geborgenheit in meinen Armen. Ich durfte sie auch danach noch lange im Arm halten und mich ausgiebig verabschieden. Ich bereue keine Sekunde in der ich in ihrer ersten Lebenswoche um Elfi gekämpft habe. “Ich kann keinen Welpen sterben lassen” sagte ich damals zu jedem. Und doch ist es nun passiert…eines meiner kleinen Babies ist gestorben.

Elfi – unsere kleine Kämpferin. Geboren am 14.11.2021 – verabschiedet am 14.01.2022

Ich bin unglaublich dankbar für die wundervollen 9 Wochen mit diesem herzerwärmendem und fröhlichem kleinen Wesen. Danke für alles Elfi – du warst eine Bereicherung für JEDEN der dich kennenlernen durfte. Wir und dein geplantes Frauli Raphaela werden dich für immer im Herzen tragen und niemals vergessen.

Wir ließen Elfi von der Tiertrauer Salzburg einäschern – wenn der Frühling kommt, bekommt Elfis Asche einen Platz in unserem Garten und wir pflanzen einen schönen Strauch. Ich hab dich lieb mein kleines Mäuschen